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"Qualitatives Wachstum", Effizienssteigerung und Dienstleistungen
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Offener Brief an Herrn Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm und Mitarbeitende

ETH Zürich KOF Konjunkturforschungsstelle WEH D 4
Weinbergstrasse 35 8092 Zurich

Genf, 3 Februar 2007

Qualitatives Wachstum, Effizienssteigerung und Dienstleistungen

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ergänzend zu meinem Brief vom 30.1.07 möchte ich der Thematik des qualitativen Wachstums, der Effizienzsteigerung und der Dienstleistungen noch einige Zeilen widmen.

"Qualitatives Wachstum" ist keinesfalls immateriell. Mehr Qualität bedeutet bessere und teurere Produkte, die mehr Material und Arbeitsaufwand erfordern. Das muss alles bezahlt werden und stellt alles Grundstoffe dar, auch über die Gehälter der Arbeitenden, die wieder in Verbrauch umgewandelt werden. Das Brutto Inlandprodukt steigt dadurch und dies keineswegs ohne Mehrverbrauch an Umwelt und nichterneuerbaren Grundstoffen und Grund und Boden.

Mit Effizienzsteigerung lassen sich tatsächlich Material und Energie einsparen. Wenn diese Einsparungen nicht in tieferen Preisen zum Ausdruck kommen, bleibt das BIP gleich und trägt es nicht zum Wachstum bei. Wenn eine Firma die Einsparungen an die Kunden weitergibt um dadurch ihre Wettbewerbsposition zu verbessern, dann verringert dies das BIP, eben das, was Wachstumsbefürworter nicht wollen.

Auch die sogenannten Dienstleistungen sind keineswegs immaterieller Art und oftmals sogar sehr material- und energieintensiv, wie zum Beispiel der Transportsektor. Es gilt auch hier, dass jeder Franken BIP ihren Gegenwert an Materialaufwand hat, sei es auch über die Löhne der Beschäftigten. Nur ein Bettler braucht für seine Tätigkeit keine Immobilie mit allem drum und dran.

Wachstum und Nachhaltigkeit sind unvereinigbar, wie man das Wachstum auch dreht.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit sowie für Ihre Rückäusserung.

Mit freundlichen Grüssen,

Helmut Lubbers
ökologisch Psychologe
BE MSocSc DipEcol


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