"Gehet hin Und mehret euch",
von Udo Jürgens (*) | |
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Es ist Zeit Alarm zu schlagen: An jedem Tag wächst die Zahl der Menschen auf unserem Planeten um 300.000; in jeder Woche um über 2 Millionen. In jedem Monat kommen mehr Menschen neu auf diese Welt als in New York zu Hause sind. Aber wir wollen das nicht wissen, noch ist es nicht unser Problem und was uns nicht berührt, das geht uns auch nichts an. Wenn wir es merken wird es zu spät sein. Wo die Menschen am ärmsten sind vermehren sie sich am schnellsten. Es ist schon jetzt zu wenig Platz auf dieser Erde und es wird immer weniger Platz sein. Nicht Kriege, Seuchen und Naturkatastrophen - es sind die Menschen selbst, die ihren Lebensraum vernichten. Wer die Umwelt schützen will, der muß die Welt bewahren: Fünf Milliarden sind genug. Hurra! Die fünfte Milliarde ist voll! Und die Bild-Zeitung jubelt: Ist das nicht toll? Neuer Geburtenweltrekord! Lieb' deinen Nächsten und pflanze dich fort. Jetzt wird dem Hunger der Welt vorgebeugt; jetzt wird die nächste Milliarde gezeugt. Und da hat einer gütige Hände und ein gutes kluges Gesicht. Aber denkt er das Diesseits zu Ende wenn er vom Jenseits spricht? Kondom tabu und Pille verpönt denn aus beruf'nem Munde ertönt: Gehet hin und vermehret euch gehet hin und vermehret euch! Im Nu ist die sechste Milliarde erreicht. Aller Anfang ist schwer alles Ende ist leicht. Jetzt wird die Erde mit Menschen besatzt, bis sie aus sämtlichen Nähten platzt. Die Mächtigen tun, als gäb's keine Gefahr, als wäre der Globus aufblasbar. Und die Welt hat so herrliche Kinder; viele nagen am Hungertuch. Trotzdem freuen sich die armen Sünder auf den nächsten hohen Besuch. Noch ist die Show nicht aus und vorbei. Noch sind genügend Stehplätze frei. Gehet hin und vermehret euch, gehet hin und vermehret euch! Die zehnte Milliarde ist vorprogrammiert so schnell ist die Menschheit noch nie explodiert. Werft ja keinen Blick in die Zukunft zurück; nach uns die Sintflut, vor uns das Glück. Zum Leben zuwenig zum Sterben zuviel: hat da nicht der Teufel die Hände im Spiel? Denn der hat ja so viele Gesichter, schöne Masken der Niedertracht. Und der Schöpfer wird zum Vernichter, wenn er so weitermacht. Hereinspaziert, ob arm oder reich, rein ins Vergnügen alle zugleich! Gehet hin und vermehret euch gehet hin und vermehret euch! |
It is time to strike the alarm: Each day the number of humans on our planet is growing by 300.000; each week by over two millions. Each month more people are coming new into this world as there are living in New York. But we don't want to know; it's not yet our problem and what doesn't affect us doesn't concern us neither. When we notice it will be too late. Where the people are the poorest, they increase their numbers the fastest. There is already too little place on this earth and there will be ever less place. Not wars, epidemics and natural catastrophes but humans themselves are destroying their habitat. He who wants to protect the environment must save the world: Five billion are enough. Hooray! The fifth Billion is complete! And the newspapers are jubilant: Isn't that fabulous? A new world population record! Love thy neighbour and multiply. Now the hunger in the world is preve^nted; now the next billion will be produced. Someone has good-natured hands and a smart looking face. But does he think this world to its End when he speaks of the Everafter? Condoms are taboo and the pill is proscribed; because the appointed speaks: Go and multiply! Go and multiply! The sixth Billion will be reached in no time. All beginning is difficult and all end is easy. Now the earth is occupied with humans until it bursts from all seams. The powerful act as if there were no danger, as if the globe would be inflatable. And the world has such wonderful children; many to gnaw at the hunger cloth. Nevertheless the poor sinners look forward to the next visit of the dignitary. But the show is not yet over and past. There are still sufficient standing places. Go and multiply! Go and multiply! The 10. Billion are pre-programmed so fast mankind did not explode ever. Threw no view into the future back after us the sintflut before us the luck. To the life too little for dying too much there doesn't the devil have the hands in the play? Because that has so many faces beautiful masks of despicableness. And the creator becomes the annihilator if it makes so further. Hereinspaziert whether poor or richly purely in the pleasure everything at the same time! Go and increase go and increase! |
*) 1988, aus "Das blaue Album"  Compare: population | (audio: Gehet Hin Und Vermehret Euch) stress test - anti-stress | |