Der Autor Franz Josef Rademacher vertritt eine öko-soziale Marktwirtschaft, gemäss dem Leitsatz des "Global Marshallplans":
ecoglobe muss dem entgegenhalten, dass es der Erde überhaupt nicht interessier, ob 1 Milliarde Reicher und 6 Milliarden Armer die Welt überbelasten oder 7 Milliarden mit gleichem Wohlstand. Zu viel ist zu viel und wir, die Menschheit, haben die Erde schon weit über ihre Tragfähigkeit hinaus belastet. "Millennium Development Goals" (Die Millenniumsziele) sind soziale Ziele. Aber sie bedeuten gleichzeitig eine weitere Belastung der Erde, also ein Verringerung unserer Chancen aufs "Überleben im 21. Jahrhundert". 1. "vollständig erneuerbar" ist etwas (Energie, ein Rohstoff) erst, wenn der Aufwand für den Bau der Anlage aus dem Ertrag der Anlage bestritten werden kann. Das bedeutet, dass die Herstellung des Stahls, Aluminiums, der Elektronik, alles notwendige zur Herstellung von Ersatzteilen und zum Bau einer Ersatzanlage, mit der durch die Anlage erzeugten Energie gemacht werden muss. Die Ersterrichtung einer Windkraftanlage wird zu vollen hundert Prodent durch herkömmliche fossile Energie subventioniert. Wind und Solar liefern elektrische Energie. Nach meinem Wissen ist keine Technologie vorhanden, welche diese Energie direkt zur Herstellung von Stahl u.s.w. verwenden kann. Über den Umweg von Wasserstoff als Energieträger wäre das theoretisch möglich aber dabei stellen sich Fragen der Umwandlungsverluste/Nettoerträge und Kapazitäten. 2. Im Grunde basieren alle Strukturen unserer heutigen Gesellschaft auf zwei Sachen, (1) die akkumulierte Arbeit/Infrastruktur und das angehäufte Wissen vieler vorheriger Generationen und (2) die Verwendung weitgehend nichterneuerbarer Rohstoffe (Mineralien und fossile Energieträger). Durch das Ausmass unserer menschlichen Aktivität/Produktion, durch die Bevölkerungsgrösse und den Prokopfverbrauch ist die Welt überbelastet, weit über ihre Tragfähigkeit hinaus. 3. Durch das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum wird die Geschwindigkeit des Ressourcenabbaus und der Umweltverschmutzung (inkl. Treibhausgase) immer grösser. 4. Die Anstrengungen, andere Energiequellen zu verwenden, bauen auf der Hoffnung, damit den Ausstoss der Klimagase zu verringern und gleichzeitig unser heutiges Wohlstandsniveau zu behalten. Diese Hoffnung vergisst die Tatsachen, dass gewisse Teile der Welbevölkerung sicherlich noch eine Besserstellung brauchen, es jedoch ein Ding der Unmöglichkeit ist, alle Menschen auf unsere Luxusebene zu hieven und wir bereits heute einen viel zu hohen Rohstoffverbrauch haben. 5. Es ist durchaus möglich, dass ein anderer Umweltfaktor schneller als die Folgen des Klimawandels zu einer Notsituation führt, wenn zum Beispiel ein Glied in der Nahrungsmittelkette ausfällt. Es kann dies ein Tier oder eine Pflanze sein oder auch der Energienotstand bei Eintreten von Peak Oil. Die moderne Nahrungsmittelproduktion und fast alle Technik und Gesundheitssorge beruhen auf Erdöl und Erdgas. Man vergleiche Systems and interdependencies and their effect on Peak Oil. [Peak Oil ist das Jahr in dem die Tagesförderung von Erdö ihren Höchststand erreicht und wonach die die zum täglichen Vervrauch verfügbaren Mengen abnehmen werden. Es gibt keinen Ersatz für Erdöl. Peak Oil wird innerhalb der nächsten 5 bis 15 Jahre erwartet.] 6. Es ist deswegen fragwürdig, ob wir bei den Klimakonferenzen wirklich das Grundproblem der Menschheit behandelt. Die Mechanismen des Kyotoprotokolls (Clean Development Mechanisms, Carbon emissions trading, Joint Implementation sind alle nachweislich entweder unwirksam oder sie führen sogar zu einem erhöhten CO2-Ausstoss (bei CDMs). Mit dieser wissenschaftlich begründendeten Meinung stehe ich nicht alleine. 7. Wenn wir als Menschheit eine Chance haben wollen, müssen wir ganz grundsätzliche Überlegungen anstellen, das Wachstum stoppen, unseren Luxus abbauen und die Gesellschaft umstrukturieren, ausgerichtet auf einen stark reduzierten Rohstoffverbrauch. Helmut Lubbers ... 9 Mai 2008 |