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Denis Meadows am Nachhaltigkeitsforum Zürich -
«Die Produktion der Industrie wird massiv sinken»

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meint:

"Die Grenzen des Wachstums" aus 1972 war für viele ein Weckruf: wach auf! Man kann nicht grenzenlos weiterwachsen!

Strategisch hatte das Buch von Denis und Donella Meadow und Jørgen Randers nicht die erhoffte Wirkung.

Für die Wirtschaft und Politik wurde es gar zu einem der meistverleumdeten Bücher, schlimmer noch als "Das Kapital". Karl Marx konnte man politisch entgegnen. Auf physische Fakten konnte man nur mit Theorien antworten, wie derjenigen von Julian Simon. In seinem "The Ultimate Resource" behauptete er, die Erde könne 80 Milliarden Menschen tragen, es sei alles nur eine Frage der Intelligenz.

Die übergrosse Mehrheit der Meinungsführer-Innen sind heute immer noch der Meinung, man könne und solle weiterwachsen und Intelligenz und Technik würde die Lösungen bringen, der damalige Club von Rome habe Unrecht gehabt und man müsse sich nicht sorgen.

Der Club of Rome, der dass Buch damals unterstützte, ist nun gesellschaftsfähig geworden. Allerdings erscheint der heutige Verein mit gleichem Namen in Winterthur vom damaligen Club nur ein schwachses Abbild zu sein. Denis Meadows selber ist ausgetreten.

Dennoch wird der einst geschmähte Denis Meadows nun an die Universitäten eingeladen und heute in Zürich gar vom Bürgermeister begrüsst, zur Teilnahme an einem Nachhaltigkeitsforum. Man darf sich fragen, warum, was sich verändert hat.

Wenn man die letzten Äusserungen von Denis Meadows liest, tauchen Ungereimtheiten auf, gewisse Schwachstellen und gar grundsätzliche Fehler, z.B. durch eine unüberdachte Übernahme des ökologischen Fussabdruckmodells von Wackernagel.

In 1993 und 2004 erschienen Aufarbeitungen des Buches: "Die neuen Grenzen des Wachstums" und "Limits to growth: The 30-year update." Darin wurde gewisse Detailfehler eingestanden. Andererseits jedoch wurde klargestellt, dass die Lage für die Menschheit mittlerweile sehr viel erster geworden war.

Und wo stehen wir heute, 2008? Alles wächst - die Wirtschaft, der verkehr, die Weltbevölkerung, der Raumnot, der Klimawandel, die Abbauraten der erneuerbaren und der nichterneuerbaren Rohstoffe, die Wasserknappheit, die Abholzung der Urwälder und vieles mehr.

Was bleibt, ist die Endlichkeit der relativ immer kleiner werdenden Erde und die Unvernunft der Eliten, welche meinen, Wachstum könnte nichtmateriell sein. Wer weiter Wachstum fordert und fördert, trägt dazu bei, dass wir immer schneller dem Ende einer Welt ohne Ressourcen entgegenrasen.

Helmut Lubbers ... 1 November 2008
Die Texte und Bilder zum Vortrag von Herrn Denis Meadows am 31 October 2008 in Zürich: "What Will Limits to Growth Look Like in Switzerland?"

Die Neue Zürcher Zeitung schreibt:

Heimspiel für Kassandra «Apokalyptiker» Meadows stellt der Schweiz ein gutes Zeugnis aus gvm.

Der mittlerweile 66-jährige Dennis L. Meadows, der als Co-Autor der vom Club of Rome vor über 35 Jahren publizierten Warnschrift «The Limits to Growth» Berühmtheit erlangte, hatte am Donnerstagabend leichtes Spiel, als er in der Aula der Universität Zürich vor vollen Rängen referierte. Das Publikum lag auf seiner Linie, und die als «Herausforderer» gedachten Panel-Teilnehmer gaben sich meist recht zahm.

Der als Vordenker der internationalen Vereinigung Club of Rome (die er in der Zwischenzeit verlassen hat) geltende Meadows ist nach wie vor überzeugt, dass unsere Gesellschaft in vielen Belangen an natürliche Grenzen gestossen ist und die Erde ihre «Tragfähigkeit» überschritten habe.
Als er 1972 das erwähnte Buch schrieb, seien 85% des als nachhaltig geltenden Potenzials der Erde verbraucht worden, nun seien es über 130%, wir lebten also über unsere Verhältnisse. Nur ein radikaler Schrumpfungsprozess könne die Welt vor einem Kollaps retten, warnt Meadows seit Jahrzehnten.
Dass ihr das gelingen wird, scheint der polyvalente Systemanalytiker und Zukunftsforscher hingegen je länger, desto weniger zu glauben.

Die alten Gewohnheiten im Energieverbrauch zum Beispiel stünden einem Umdenken im Weg. Der effizientere Gebrauch von Energie und der wachsende Einsatz erneuerbarer Energien würden nicht ausreichen, um den Rückgang der Erdölproduktion zu kompensieren.

Der Schweiz stellte Meadows, der als junger Austauschstudent erstmals hierherkam, ein vergleichsweise gutes Zeugnis aus. Zahlreiche Probleme (Hunger, Analphabetismus, Gesundheit), unter denen viele Regionen leiden, hätte die Schweiz im Griff. Er glaube auch, dass sie die richtige Mentalität besitze, um auf einen nachhaltigen Pfad einzuschwenken. Doch die Abhängigkeit vom Ausland werde es mit sich bringen, dass auch sie den schmerzhaften Anpassungsprozess zu spüren bekomme. Leider gebe es keine schnellen Lösungen des Problems. Neue und bessere Technologien würden dazu nicht ausreichen.

Gegen eine solche Meinung hatte der Chefökonom von Economiesuisse, Rudolf Minsch, einen schweren Stand, als er auf den in 50 Jahren von 78% auf 55% gesunkenen Anteil fossiler Energie in der Schweiz hinwies und die Fortschritte erwähnte, die die Schweizer Unternehmen für eine saubere Umwelt gemacht haben.
NZZ 31.10.2008, Nr. 255 S. 23 wi Teil 01
Quelle: Pressespiegel Sustainability-zurich.org

Bericht von Adrian Ritter in Unipublic vom 31.10.2008
Sustainability Dialogue with Leaders and Pioneers Botschafter des Wandels


Mit der Publikation "Die Grenzen des Wachstums" sorgte Prof. Dennis L. Meadows 1972 für Aufsehen. Heute sieht er einen noch grösseren Handlungsbedarf, was den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und das ökologische Gleichgewicht anbelangt.

«Wir haben Probleme vor uns, für die es keine gemütlichen Lösungen gibt», so Prof. Dennis L. Meadows.

Dennis L. Meadows hat eine Mission. Seit bald 40 Jahren versucht der heute 66-Jährige der Welt klar zu machen, dass es so nicht weitergehen kann. Wir leben über unsere Verhältnisse, so der Kern der Botschaft des emeritierten Direktors des «Institute für Policy and Social Science Research» an der Universität von New Hamsphire.

An seiner Botschaft habe sich seit der Publikation des Buches «Die Grenzen des Wachstums» nichts geändert, wie Meadows am Donnerstag anlässlich seines Referates auf Einladung des «Sustainability Forum Zurich» sagte.

Dachte vor 1972 kaum jemand über die Grenzen des Wachstums nach, sei das Thema heute viel präsenter. Dies zeige nur schon der Blick in die Medien, wo Themen wie Finanzkrise, hoher Ölpreis und Naturkatastrophen allgegenwärtig seien.

Im Unterschied zu den 1970er Jahren gehe es heute nicht darum, das Wachstum nur zu bremsen, sondern rückgängig zu machen. «Wir bewegen uns weit über einem nachhaltigen Niveau», sagte Meadows mit Blick auf die Nutzung von Ressourcen und die Verschmutzung der Umwelt. Entsprechend sei der Handlungsbedarf heute noch grösser als damals.

Entwicklungsszenario ökologischer und ökonomischer Indikatoren gemäss Prof. Meadows, wenn die Entwicklung ungebremst weitergeht. (Bild: Dennis L. Meadows)

Es wird ungemütlich Wenn es so weitergehe, drohe ein regelrechter Kollaps, was die Übernutzung der natürlichen Ressourcen und die Verschmutzung der Umwelt anbelange. Zwischen 2040 und 2050 werde unser Planet einen Wendepunkt erreichen, nach welchem die natürlichen Ressourcen, die Industrieproduktion, die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und entsprechend auch die Weltbevölkerung dramatisch sinken werden.

Ungemütlich werde es aber bereits vorher. Wie schon in den «Grenzen des Wachstums» aufgezeigt, sei ab etwa 2020 mit gravierenden Problemen zu rechnen. Chaotische Zustände ausgelöst durch Nahrungsmittelknappheit, Klimawandel oder wie gegenwärtig im Finanzwesen dürften dann von der Ausnahme zum Standard werden.

Nachhaltigkeit aus den USA? Nicht überall auf der Welt seien die Probleme gleich drängend, so Meadows. So habe etwa die Schweiz schon viele Schritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit unternommen. So gesehen sei es «lächerlich», als US-Amerikaner der Schweiz etwas über Nachhaltigkeit erzählen zu wollen, meinte er.

Klar sei allerdings auch, dass die Schweiz nicht verschont werde von den kommenden Veränderungen. Als reiche Nation könne sie sich zwar von gewissen Problemen wie etwa einer Nahrungsmittelknappheit freikaufen. Die globale Klimaveränderung oder das Ende der Ölreserven werden aber auch die Schweiz betreffen.

Podium mit (von links) Moderator Thomas Streiff (Sustainability Forum Zurich), Barbara Haering, Dennis L. Meadows, Klaus Wellershoff und Rudolf Minsch. (Bild: Adrian Ritter)

Wandel in der Politik? Klaus Wellershoff, Chefökonom der UBS AG und Rudolf Minsch, Chefökonom von Economiesuisse, setzten dem bedrohlichen Szenario von Meadows in der anschliessenden Podiumsdiskussion eine positivere Sichtweise entgegen: Der Schutz der Umwelt sei heute politisch anerkannt und das politische System durchaus handlungsfähig.

Minsch wies darauf hin, dass die Schweiz die Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll werde einhalten können und dass der hohe Energiepreis die Suche nach Alternativen attraktiv mache.

Gewohnheiten ändern Umweltgerechtes Reden und Handeln sei zweierlei, antwortete Meadows. Die global stark steigenden CO2-Emmissionen zeigten, dass die bisherigen Massnahmen keine grosse Wirkung erzielten. Dass technologische Massnahmen einen Ausweg aus der Sackgasse ermöglichen, daran glaubt Meadows nicht. Eine effizientere Nutzung oder alternative Formen von Energie würden das Problem nicht lösen. Dazu sei es zu spät.

«Wir haben Probleme vor uns, für die es keine gemütlichen Lösungen gibt», so Meadows. Es sei unumgänglich, unsere Ansprüche und unser Verhalten zu ändern und weniger zu konsumieren, ist er überzeugt.

Ein Haupthindernis auf dem Weg zum Wandel sieht er im fehlenden langfristigen Denken. Als mögliche Lösung plädierte er dafür, über längere Wahlperioden für Politikerinnen und Politiker nachzudenken, damit diese nicht gleich nach der Wahl wieder an ihre Wiederwahl nachdenken müssen.

Werte diskutieren «Wir müssen über Werte diskutieren», meinte auch Umweltwissenschaftlerin und Alt-Nationalrätin Barbara Haering. Nur die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft könne das nötige längerfristige Denken fördern.

«Glauben Sie, dass wir es schaffen?», wurde Meadows zum Schluss aus dem Publikum gefragt. Sein «of course» tönte allerdings nicht gänzlich überzeugt. Doch Dennis L. Meadwos ist nicht der Mann, der die Hoffnung aufgibt. Den «Club of Rome», der damals die Studie über die «Grenzen des Wachstums» in Auftrag gegeben hatte, hat Meadows zwar kürzlich verlassen. Gleichzeitig hat er aber den «Club of Vienna» gegründet, ein neues Disskussionsforum zu Fragen der Nachhaltigkeit.

Die Veranstaltung fand statt im Rahmen der Reihe «Sustainability Dialogue with Leaders and Pioneers» des Sustainability Forum Zürich (TSF) statt. TSF ist eine gemeinsame Initiative des Center for Corporate Responsibility and Sustainability an der Universität Zürich, novatlantis und ETH sustainability.

Adrian Ritter ist Redaktor von unipublic.

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    «Die Produktion der Industrie wird massiv sinken»

    Von Martin Läubli.

    Für Dennis Meadows, Mitautor von «Grenzen des Wachstums», ist die Finanzkrise ein gutes Beispiel dafür, dass ein System kollabiert, wenn die Grenzen missachtet werden.

    «Sechs Milliarden Menschen können nicht den Lebensstandard der Schweiz leben»: Dennis Meadows. Bild: Beat Marti/Fotograf

    Für die Presse war es 1972 die grosse Schlagzeile: «Wissenschaftler warnen vor einer Welt-Katastrophe». Ein Forscherteam am renommierten Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, Dennis Meadows, seine Frau Donella und Jorgen Randers hatte in ihrem Bericht «Grenzen des Wachstums» davor gewarnt. Eine Zunahme der Weltbevölkerung, der industriellen Produktion, der Umweltverschmutzung und der Nahrungsmittelproduktion würde in hundert Jahren unweigerlich zu einem Kollaps führen. Die Studie machten die Forscher für den Club of Rome, eine internationale Vereinigung von Geschäftsleuten, Politikern und Wissenschaftlern. Etwa vier Milliarden Menschen lebten damals, vor rund 35 Jahren auf der Erde. Heute sind es bereits über 6,5 Milliarden. Wer eine Gesellschaft anstreben möchte, so die Botschaft, die sozial ausgeglichen und ökologisch nachhaltig sein soll, der muss vom ständigen Wachstumsgedanken abkommen.

    Diese Sichtweise hat sich bis heute beim amerikanischen Systemanalytiker Dennis Meadows nicht geändert. Was schlägt er vor? Für den 66-jährigen Wissenschaftler gibt es kein «magisches Konzept». Er wolle aufzeigen, wie unterschiedlich sich das System Erde verhalten könne, je nachdem wie sich der Mensch künftig verhalte, sagte er am Donnerstag an einem Vortrag des Forums für Nachhaltigkeit an der Universität Zürich. Meadows will dabei nicht als Alarmist gelten. Aber eines ist für ihn sicher: Angewohnheiten, die schaden, müssen verändert werden. «Und das ist keine besonders angenehme Lösung», sagt er. Ein Szenario des Computermodels World3 in einer aktualisierten Auflage von «Grenzen des Wachstums» beschreibt den Kollaps bereits in wenigen Jahrzehnten, wenn Politik und Wirtschaft nicht achtsamer mit den natürlichen Ressourcen umgehen: Die weltweite Produktion wird massiv sinken, die Bevölkerung wird etwa bei 8 Milliarden das Maximum erreicht haben. Denn die Sterberate steigt, weil es zu wenig Lebensmittel gibt und Krankheiten sich ausbreiten.

    Herr Meadows, Sie haben den richtigen Zeitpunkt für Ihren Auftritt an der Universität Zürich gewählt. Die Welt stemmt sich gegen die Finanzkrise und Sie diskutieren über die Grenzen des Wachstums... ...in der Tat ist die Finanzkrise ein gutes Beispiel. Es gibt Grenzen in der Wirtschaft, sie wurden ignoriert, überschritten, und das System ist kollabiert. Hätte man in den 90er-Jahren die Anzeichen der Krise ernst genommen, die Korrekturen wären billiger gewesen und hätten weniger soziale Probleme verursacht. Nun verlieren möglicherweise Millionen Menschen ihren Job und ihr Zuhause.

    Der ökologische Fussabdruck des Schweizer Umweltökonomen Mathis Wackernagel zeigt, dass wir jetzt schon deutlich mehr Ressourcen verbrauchen, als der Planet langfristig liefern kann. Stehen wir bereits vor dem Kollaps der Erde? Wo die exakten Grenzen des Wachstums sind, wissen wir nicht. Sicher ist, dass es nicht möglich sein wird, dass die heute mehr als sechs Milliarden Menschen den Lebensstandard eines Schweizers leben können. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es zu spät. Die Welt erträgt vielleicht im besten Falle zwei Milliarden Menschen, die Energie und Lebensmittel auf diesem Niveau konsumieren.

    Es gibt Stimmen, die eine nachhaltige Welt mit dem westlichen Lebensstandard durchaus für möglich halten. Das ist lächerlich. Ein weiteres Wirtschaftswachstum verbraucht noch mehr materielle Ressourcen und Energie. Das wäre fatal in den nächsten Jahrzehnten.

    Das Thema Nullwachstum scheint vom Tisch. Niemand spricht darüber, Sie sind ein einsamer Rufer in der Wüste. Das stimmt so nicht. Im Gegensatz zu 1972, als wir das Buch «Grenzen des Wachstums» veröffentlichten, hat die Öffentlichkeit heute ein anderes Bewusstsein. Die Medien berichten über Überfischung, über die knapper werdenden Wasserressourcen, über den Klimawandel. Das Bewusstsein hat sich stark verändert. Das löst allerdings nicht unsere Probleme. Nur eine Verhaltensänderung tut es, und da hapert es. In jedem reichen Land steigen nach wie vor die Treibhausgas-Emissionen an.

    Warnungen von den Wissenschaftlern gibt es genügend, trotzdem setzen Politiker und Ökonomen Massnahmen nur zögerlich um. Ignorieren sie die Wissenschaft? Das glaube ich nicht. Die meisten Ökonomen nehmen die Wissenschaft ernst. Verschiedenene ökonomische Studien zeigen auch, dass wir Opfer bringen müssen. Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Barack Obama weiss genau, dass es mit der Energieverschwendung in den Staaten so nicht weitergehen kann, aber er kommuniziert es nicht. Er weiss, die Chancen auf einen Wahlerfolg würden sonst drastisch sinken.

    Für manche Experten kann der Kampf gegen Hunger nur mit einem Wirtschaftswachstum gewonnen werden. Das ist doch Unsinn. Zwischen 1980 und 2005 war das Wirtschaftswachstum so hoch wie noch nie. Haben wir damit die Armut in der Welt gelindert? Es gibt einfachere Lösungen, damit sich das Hungerproblem nicht verschärft. Zum Beispiel die Produktion des Treibstoffes Ethanol aus Nahrungsmitteln stoppen.

    Viele Mitglieder des Club of Rome glauben nicht an die Chancen eines Nullwachstums. War das der Grund, dass Sie aus der Institution austraten? Nein, ich bin nun pensioniert und möchte mich auf anderes konzentrieren. Ich war 37 Jahre Mitglied, der Club ist in Europa und ich lebe in den Staaten.

    Ärgern Sie sich tatsächlich nicht, wenn Mitglieder des Clubs behaupten, auch ein Wirtschaftswachstum von mehreren Prozent sei umwelt- und sozialverträglich? Der Club ist eine grosse Organisation, es gab schon 1972 Mitglieder, die unsere Arbeit nicht akzeptierten. Es gibt viele Politiker, die nicht meiner Meinung sind. Im Übrigen sage ich nicht, wir müssen den Gürtel enger schnallen. Ich sage, wir werden weniger konsumieren. Unsere Forschung zeigt, dass die Weltproduktion von Industriegütern etwa ab 2040 über eine längere Zeit massiv sinken wird.

    Wird für eine nachhaltige Welt eine staatliche Kontrolle durch Regeln, Gesetze, Grenzwerte und Verträge notwendig, und müssen wir uns von der freien Marktwirtschaft verabschieden? Wir haben heute überhaupt keine freie Marktwirtschaft. Die meisten Unternehmen, die vordergründig den freien Markt stützen, suchen in Wahrheit Abkommen und Verträge, um den freien Markt einzugrenzen und den Preis zu stabilisieren. Wir werden wieder mehr in Richtung Protektionismus gehen, der globale freie Markt ist zu Ende.

    Die ETH Zürich verfolgt die Strategie der «1-Tonnen-CO2-Gesellschaft» und setzt den Akzent weniger auf den Konsum, sondern vielmehr auf technologische Entwicklung. Reicht das aus? Wir brauchen neue und effizientere Technologie, bessere Umweltschutzprogramme und erneuerbare Energie. Doch das reicht nicht aus. Es braucht auch eine Verhaltensänderung und eine Werthaltung, die zu weniger Konsum führen muss. (Tages-Anzeiger)

    Erstellt: 01.11.2008, 11:27 Uhr
    Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmenkonjunktur/story/15257127

    «Für heute habe ich noch keinen Kollaps vorausgesagt»

    Bilduntertitel: Düstere Aussichten: Dennis Meadows ist weiterhin felsenfest von den Grenzen des Wachstums überzeugt.

    Je länger die Menschheit die Erde übernutzt, desto schwerer wird es, einen Zusammenbruch abzuwenden. Diese Meinung begründet Dennis Meadows nachfolgenden Interview.

    Mit Dennis Meadows sprach Hanspeter Guggenbühl

    Herr Meadows, kürzlich sagten Sie:
    «Wir hätten uns spätestens in den Achtzigerjahren vom ständigen Wachstum verabschieden müssen.» Doch seit 1980 wuchsen Bevölkerung, Wirtschaft und Ressourcenverbrauch weltweit weiter an. Ist es heute zu spät, um einen ökologischen Zusammenbruch zu vermeiden?

    Dennis Meadows: Unsere Berechnungen von 1972 zeigen: Die Grenzen des Wachstums werden wir erst nach 2050 erreichen. Für die heutige Zeit habe ich einen Kollaps nie vorausgesagt.

    Bleibt uns also noch genug Zeit?

    Meadows: 1972 verbrauchte die Menschheit noch weniger Ressourcen, als die Natur nachwachsen liess. Inzwischen hat unser Verbrauch die Nachhaltigkeitsschwelle um 31 Prozent überschritten. Das zeigen die neusten Daten von Mathis Wackernagel, der den ökologischen Fussabdruck misst und mit der ökologischen Kapazität vergleicht. Die Frage ist nun, wie lange wir über der Schwelle der ökologischen Kapazität leben können.
    Wie lange?
    Meadows: Das kann niemand genau sagen. Sicher ist: Je länger wir die Erde übernutzen, umso näher rückt ein Zusammenbruch und umso schwerer ist es, diesen abzuwenden. Es verhält sich gleich wie bei der aktuellen Finanzkrise: 1990 wäre es noch möglich gewesen, ein nachhaltiges Finanzsystem zu schaffen. Jetzt können wir nur noch mit Notmassnahmen reagieren. Das Gleiche droht auch bei der ökologischen Entwicklung. 1972 hätten wir das Problem nachhaltig lösen können. Heute bleibt nur noch die Möglichkeit, die Bevölkerung und den Konsum pro Kopf zu reduzieren.
    Das strebt kaum jemand an. Alle Regierungen trachten danach, das Wachstum anzukurbeln.
    Meadows; Das ist so. Leider kann es sich heute kein Politiker leisten, dem Volk zu sagen, es müsse seinen Konsum reduzieren. Und solange das so ist, laufen wir auf einen Kollaps zu. Ich beginne jetzt, mich mit der Geschichte zu befassen, zu studieren, was früher geschah.
    «Es lohnt sich, aufs Velo umzusteigen.»
    Könnte uns das Gleiche blühen wie den alten Römern?
    Meadows: Bei den Römern dauerte der Niedergang drei Jahrhunderte. Bei uns kann er sich schon innerhalb einer Generation vollziehen. Dieser Gefahr tragen wir nicht Rechnung, weil wir nur kurzfristig handeln.
    Wie lässt sich das ändern?
    Meadows: Ich versuche, im Kleinen kurzfristiges Handeln zu fördern, das auch langfristig richtig ist. Beispiel: Heute haben wir hohe Ölpreise. Deshalb lohnt es sich jetzt, das Auto aufzugeben und aufs Velo umzusteigen. Das ist auch langfristig richtig. Wenn alle aufs Velo umstiegen, bricht die Wirtschaft zusammen.
    Meadows: Möglich, aber ein Crash droht ohnehin. Und wenn er kommt, sind wir mit demVelo besser gerüstet. Denn es wird auf Dauer kein billiges Erdöl mehr geben.
    Sie gelten als Apokalyptiker, der den technischen Fortschritt unterschätzt. Erlaubt technischer Fortschritt nicht, die ökologischen Probleme trotz Wirtschaftswachstum zu lösen?
    Meadows: Ich war Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT), ich schätze die Technik. Aber Mensch und Technik sind ein Duo. Wenn der Mensch stupide Ziele setzt, führt das auch zu einer stupidenTechnologie.

    Die Menschheit entwickelt aber auch Technologien, die der ökologischen Nachhaltigkeit dienen, zum Beispiel Solartechnik. Lassen sich damit die Wachstumsgrenzen nicht überwinden?
    Meadows: Ich bin ein grosser Anhänger der Sonnenenergie. Aber in den USA geben wir über hundert Mal mehr Geld aus für militärische Rüstung als für die Nutzung der Sonnenenergie.
    Angenommen, die Menschheit würde alle Technik gezielt einsetzen, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen …
    Meadows: Die Technik hat die heutigen Probleme nicht gelöst.Wie soll sie dann dieWachstumsprobleme der Zukunft lösen? Die Schweiz zum Beispiel hat die beste Technik und viel Geld, um diese zu finanzieren. Trotzdem hat der Verbrauch von Energie auch in der Schweiz weiter zugenommen. Das kann nicht ständig so weitergehen. Unsere Jugend wird es noch erleben, dass derVerbrauch von Energie und Material schrumpfen wird, weil das Angebot abnimmt. Oder ein anderes Beispiel: Weltweit nimmt die absolute Nahrungsproduktion zwar noch zu, aber die Bevölkerung wächst stärker. Deshalb nimmt dieVerfügbarkeit von Nahrung pro Kopf ab, vor allem in der Dritten Welt. Und ab 2020 wird wohl auch der absolute Höhepunkt der Nahrungsmittelproduktion überschritten werden.
    «Mensch und Technik sind ein Duo.»
    Könnte es nicht sein, dass sektorielle Einbrüche wie etwa 1974 die Energiekrise oder jetzt die Finanzkrise das Wachstum periodisch soweit bremsen, dass wir die absoluten Grenzen gar nie erreichen?
    Meadows: Nein, denn die verschiedenen Sektoren – die Wirtschaftsentwicklung, der Energie- oder der Wasserverbrauch – hängen eng zusammen. Der reichen Schweiz zum Beispiel scheint es nichts auszumachen, wenn Erdöl knapp und immer teurer wird, denn sie kann sich das Öl immer noch leisten. Doch wenn das Finanzsystem crasht, ist es auch mit dem Reichtum vorbei, und dann kann das Land die teuren Rohstoffe nicht mehr bezahlen.
    Mit ihrem Report «Grenzen des Wachstums » haben Sie 1972 den Club of Rome berühmt gemacht. Jetzt sind Sie dort ausgetreten. Weshalb?
    Meadows: Das hat keine grosse Bedeutung. Ich bin Mitglied in vielen Institutionen. Ich war 37 Jahre Mitglied des Club of Rome. Jetzt bin ich pensioniert. Nun will ich in kleinerem Rahmen für meine Ziele arbeiten, dafür besser.
    Prediger des Weltuntergangs?
    Dennis Meadows schrieb 1972 mit andern den Club-of-Rome-Report «Die Grenzen des Wachstums». Die zentrale Aussage seiner Szenarien: Wenn Bevölkerung, Wirtschaft, Energie- und Rohstoffverbrauch unverändert weiterwachsen, stösst die Tragbarkeit der Welt in 100 Jahren ans Limit; danach folgt ein schneller Abstieg. Um das zu vermeiden, muss dasWachstum gestoppt werden. In der jüngsten Aktualisierung im Jahr 2004 («30- Year-Update») kam Meadows zum Schluss, seit 1972 habe das weitere Wachstum die Probleme verschärft. Um den Kollaps zu vermeiden, sei eine Schrumpfung von Bevölkerung und Konsum pro Kopf jetzt unvermeidlich. Für die einen gilt Meadows als fundiertester Wachstumskritiker, für andere als Weltuntergangsprediger.
    Auf Einladung des Sustainability Forum Zürich (TSF), des Centre for Corporate Responsibility and Sustainability (CCRS) sowie ETHsustainability und Novatlantis hielt Dennis Meadows gestern an der Universität Zürich ein Referat unter dem Titel «Was bedeuten die Grenzen des Wachstums für die Schweiz?». (hpg)
    DIE SÜDOSTSCHWEIZ | FREITAG, 31. OKTOBER 2008 21
    Quelle: http://www.sustainability-zurich.org/cm_data/Suedostschweiz_Interview_Meadows.pdf
    [Gleiches Interview mit unterschiedlichem Title un Anfangskommentar:]

    «Wir laufen auf einen Kollaps zu»

    Laut Dennis Meadows ist es bereits zu spät, ein nachhaltiges Finanzsystem zu schaffen
    «Wir laufen auf einen Kollaps zu»

    Der Wachstumskritiker und frühere Chemieprofessor Dennis Meadows (66) warnt im BaZInterview eindringlich vor dem wirtschaftlichen und ökologischen Leichtsinn.
    B a Z: Herr Meadows, kürzlich sagten Sie: «Wir hätten uns spätestens in den 1980er-Jahren vom ständigen Wachstum verabschieden müssen.» Doch seither wuchsen Bevölkerung, Wirtschaft und Ressourcenverbrauch weltweit weiter. Ist es bereits zu spät, den ökologischen Zusammenbruch zu vermeiden?
    dennis meadows: Unsere Berechnungen von 1972 zeigen, dass wir die Grenzen des Wachstums erst nach 2050 erreichen werden. Für die heutige Zeit sagte ich nie einen Kollaps voraus.
    Bleibt uns wirklich noch genug Zeit?
    1972 verbrauchte die Menschheit noch weniger Ressourcen, als die Natur nachwachsen liess. Inzwischen hat unser Verbrauch die Nachhaltigkeitsschwelle um 31 Prozent überschritten. Die Frage ist nun, wie lange wir über der Schwelle der ökologischen Kapazität leben können.
    Wie lange wird dies gehen?
    Das kann niemand genau sagen. Es verhält sich aber gleich wie bei der aktuellen Finanzkrise: 1990 wäre es noch möglich gewesen, ein nachhaltiges Finanzsystem zu schaffen. Jetzt können wir nur noch mit Notmassnahmen reagieren. Das gleiche droht auch bei der ökologischen Entwicklung. 1972 hätten wir das Problem noch nachhaltig lösen können. Heute bleibt nur noch die Möglichkeit, die Bevölkerung und den Konsum pro Kopf zu reduzieren.
    Die Regierungen trachten aber weltweit danach, das Wachstum anzukurbeln.
    Das ist richtig. Leider kann es sich kein Politiker heute leisten, dem Volk zu sagen, es müsse seinen Konsum reduzieren. Und solange das so ist, laufen wir auf einen Kollaps zu. Ich beginne jetzt, mich mit der Geschichte zu befassen, zu studieren, was früher geschah.
    Könnte uns das Gleiche blühen wie den alten Römern?
    Bei den Römern dauerte der Niedergang drei Jahrhunderte. Bei uns kann er sich schon innerhalb einer Generation vollziehen. Dieser Gefahr tragen wir aber nicht Rechnung, weil wir nur kurzfristig handeln.
    Wie lässt sich das ändern?
    Ich versuche, im Kleinen kurzfristiges Handeln zu fördern, das auch langfristig richtig ist. Ein Beispiel: Heute haben wir hohe Ölpreise. Deshalb lohnt es sich jetzt, das Auto aufzugeben und aufs Velo umzusteigen. Das ist auch langfristig richtig.
    Aber wenn alle aufs Velo umsteigen, würde doch die Wirtschaft kollabieren?
    Möglich - aber ein Crash droht ohnehin. Und wenn er kommt, sind wir mit dem Velo besser gerüstet. Denn es wird auf Dauer kein billiges Erdöl mehr geben.
    Sie gelten als Apokalyptiker, der den technischen Fortschritt unterschätzt. Erlaubt der technische Fortschritt denn nicht, die ökologischen Probleme trotz Wirtschaftswachstum zu lösen?
    Ich war Professor am Massachusetts-Institute of Technology, ich schätze die Technik. Aber Mensch und Technik sind ein Duo. Wenn der Mensch stupide Ziele setzt, führt das auch zu einer stupiden Technologie.
    Wir entwickeln aber auch Technologien, die der ökologischen Nachhaltigkeit dienen, zum Beispiel Solartechnik. Lassen sich auch damit die Wachstumsgrenzen nicht überwinden?
    Ich bin ein grosser Anhänger der Sonnenenergie. Aber in den USA geben wir über hundert Mal mehr Geld aus für militärische Rüstung als für die Nutzung der Sonnenenergie.
    Angenommen, die Menschheit würde die Technik gezielt einsetzen, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Was würde geschehen?
    Die Technik hat die heutigen Probleme nicht gelöst. Wie soll sie dann die Wachstumsprobleme der Zukunft lösen? Die Schweiz zum Beispiel hat die beste Technik und viel Geld, um diese zu finanzieren. Trotzdem hat der Verbrauch von Energie auch in der Schweiz weiter zugenommen. Das kann nicht ständig so weitergehen. Ein anderes Beispiel: Weltweit nimmt die absolute Nahrungsproduktion zwar noch zu, aber die Bevölkerung wächst stärker. Deshalb nimmt die Verfügbarkeit von Nahrung pro Kopf ab, vor allem in der Dritten Welt. Und ab 2020 wird wohl auch der absolute Höhepunkt der Nahrungsmittelproduktion überschritten werden.
    Könnte es nicht sein, dass sektorielle Einbrüche wie etwa 1974 die Energiekrise oder jetzt die Finanzkrise das Wachstum so weit bremsen, dass wir die absoluten Grenzen gar nie erreichen?
    Nein, denn die verschiedenen Sektoren - die Wirtschaftsentwicklung, der Energie- oder der Wasserverbrauch - hängen eng zusammen. Der reichen Schweiz zum Beispiel scheint es nichts auszumachen, wenn Erdöl knapp und immer teurer wird, denn sie kann sich das Öl immer noch leisten. Doch wenn das Finanzsystem zusammenbricht, ist es auch mit dem Reichtum vorbei, und dann kann selbst die reiche Schweiz die teuren Rohstoffe nicht mehr bezahlen.
    Mit ihrem Buch «Grenzen des Wachstums» haben Sie 1972 den Club of Rome berühmt gemacht. Weshalb haben Sie die Organisation jetzt verlassen?
    Das hat keine grosse Bedeutung. Jetzt bin ich pensioniert. Jetzt will ich zwar in kleinerem Rahmen für meine Ziele arbeiten. Dafür aber besser.
    interview: HANSPETER GUGGENBÜHL 478116, BAZ, 31.10.08, Words: 776, NO: 2008103117497920575 © GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH - www.genios.de 8 Zum Inhaltsverzeichnis Datum: 31.10.2008-->
    BaZ Ausgabe vom 31.10.2008, Seite 1 front
    Mit Velo gegen den Kollaps Wachstumskritiker Dennis Meadows im BaZ-Interview Mit Velo gegen den Kollaps ZÜRICH Dennis Meadows erlangte 1972 als Verfasser des Buches «Die Grenzen des Wachstums » weltweite Berühmtheit. Seine Kritik am ungebremsten Wachstum lässt sich auch auf die Finanzkrise ausdehnen. «1990 wäre es noch möglich gewesen, ein nachhaltiges Finanzsystem zu schaffen. Jetzt können wir nur noch mit Notmassnahmen reagieren», sagt Meadows. Vor dem drohenden Kollaps empfiehlt er den Umstieg aufs Velo. hpg > seite 17 hpg 478234, BAZ, 31.10.08, Words: 101, NO: 20081031145920525 © GBI-Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH - www.genios.de 4 Zum Inhaltsverzeichnis Datum: 31.10.2008 --> BaZ Ausgabe vom 31.10.2008, Seite 17 wirtschaft
    Meadows und die «Grenzen des Wachstums»
    MAHNER. Der US-Amerikaner Dennis Meadows (66) schrieb 1972 mit Mitautoren das Buch « Die Grenzen des Wachstums». Dieses wurde von der Denkfabrik Club Of Rome herausgegeben, welche seit diesem Sommer in Winterthur ansässig ist. Die zentralen Aussagen von Meadows Szenarien sind: Wenn Bevölkerung, Wirtschaft, Energie- und Rohstoffverbrauch unverändert weiter wachsen, stösst die Kapazität der Erde in hundert Jahren ans Limit; danach folgt ein schneller Abstieg. Um das zu vermeiden, muss das Wachstum gestoppt werden. Damit der Kollaps vermieden werden kann, sei eine Schrumpfung von Bevölkerung und Konsum pro Kopf unvermeidlich. Für die einen gilt Dennis Meadows als fundiertester Wachstumskritiker, für andere als Weltuntergangsprediger. Der studierte Chemiker ist begeisterter Wanderer und Bastler. Er hielt gestern an der Universität Zürich einen Vortrag zum Thema «Was bedeuten die Grenzen des Wachstums für die Schweiz?»
    hpg 478118, BAZ, 31.10.08, Words: 172, NO: 200810311797220044
    Quelle: http://www.sustainability-zurich.org/cm_data/TSF_Pressespiegel_Anlass_Meadows.pdf