BERN - Die Tabakwerbung wird in der Schweiz nicht nach europäischem Vorbild eingeschränkt. Der Nationalrat hat eine entsprechende Einzelinitiative mit 92 zu 85 Stimmen abgelehnt.
Die grosse Kammer war damit anderer Ansicht als ihre Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK), welche die Initiative von Ex-Nationalrat Christian Grobet (SP/GE) unterstützt hatte. Grobet hatte die Initiative eingereicht, weil diverse Vorstösse namentlich zum Schutz der Jugend nichts gefruchtet hätten. Der Vorstoss wollte die Tabakwerbung in Zeitungen und Zeitschriften verbieten. Auch Bahnhöfe, Flughäfen, Kinos und Sportzentren sollten demnach frei von Tabakwerbung werden. Ein Verbot wäre ein massiver Einschnitt in die Werbefreiheit, sagte Pierre Triponez (FDP/BE), der eine Kommissionsminderheit vertrat. Ausserdem bedeute weniger Werbung nicht weniger Tabakkonsum. Mit Werbung würden vor allem die Marktanteile verteilt. Vergeblich machte Ruth Humbel (CVP/AG) namens der Kommissionsmehrheit darauf aufmerksam, dass ein Werbeverbot für Tabak auch eine Massnahme gegen den Anstieg der Gesundheitskosten sei. Ausserdem sei sie überzeugt, dass man mit einem Verbot sehr wohl übermässigen Konsum eindämmen könne. (Quelle: 16-12-2003 13:56:16 © 2003 SDA-ATS und Schweizer Radio DRS. Alle Rechte vorbehalten. Der gesamte Inhalt der Webseite ist urheberrechtlich geschützt.) ecoglobe Kommentar: In der SRDRS-Nachrichtensundung von 14:00 Uhr hiess es, dass "wirtschaftfreundliche Kreise sich gegen ein Werbeverbot für Tabakwaren stellen". Diese sogenannte "Wirtschaftsfreundlichkeit" ist leider nichts anderes als ganz gewöhnliche Vertretung von Eigeninteressen. Wenn es um die Wirtschaft der Schweiz geht, muss man sie als Ganzes betrachten und die Kosten und "Nutzen" des Tabakkonsums bilanzieren. Dann kommt man schnell zum Schluss, dass Tabak der Wirtschaft schadet. Es wird ein Produkt hergestellt und verkauft, dass der Gesundheit aller betroffenen (RaucherInnen und Normalatmenden) IMMER schadet, dadurch grosse wirtschaftliche Schäden verursacht und voellig nutzlos ist. Da man einen Franken nur einmal ausgeben kann, ist es besser für die Volkswirtschaft, ihn für etwas Nutzbringendes zu verwenden. Genaue Argumente gegen die Behauptungen des Tabaklobbys finden Sie auf der Seite Pro und Kontra der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz. Quelle: DRS - 16.12.2004 |