ecostory 62/2005
Nachhaltigkeit? - Brief an den Bundesrat 13.12.05.
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Genève/Genf, 13 Dezember 2005

Lu/rs/brat5d13

Frau Bundesätin Micheline Calmy-Rey
Herrn Bundesrat Cristoph Blocher
Herrn Bundesrat Pascal Couchepin
Herrn Bundesrat Hans-Rudolf Merz
Herrn Bundesrat Moritz Leuenberger
Frau Bundeskanzlerin Annemarie Huber-Hotz
Frau Vizekanzlerin Corina Casanova
Herrn Vizekanzler Oswald Sigg
[Herrn Bundesrat Joseph Deiss]
Bundeshaus
3003 Bern

ecoglobe Einerleier - Bundesrat und Radio DRS beim Santichlaus am 6.12.05.

Sehr geehrte(r) ...,

Anbei sende ich Ihnen eine Kopie meines Briefes vom 6.12.12 an Herrn Samuel Schmid.

Ich möchte Sie höflich bitten, Herr/Frau ..., diesen Brief, die Erläuterungen des Briefes an Herrn Schmid sowie die angehefteten Webseiten selber zu lesen und nicht einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin Ihres Departementes alleine zu überlassen.

Es handelt sich nämlich um Ihre eigene persönliche Verantwortung für die Mitgestaltung einer Politik des Bundesrates, die den Nachhaltigkeitsbestimmungen unserer Bundesverfassung entspricht.

Die allgemein verfolgte Politik des Wachstums und der Beschleunigung in fast allen Bereichen steht leider in direktem Widerspruch zum Gebot der Nachhaltigkeit. Jede Investition in Verkehrsinfrastrukturen und jeder Franken Wirtschaftswachstum haben nämlich zwingend einen Mehrverbrauch an nicht-erneuerbaren Rohstoffen und Energie zu Folge. In einer begrenzten Welt ist dies eine gesellschaftliche Suizidalpolitik.

Ich meine, Herr/Frau ..., dass die Zeit des Leisetretens, der Verdrängung und des Schönredens vorbei ist. Wenn man eine etwas weitere als die übliche Perspektive hat, dann "drohen" nicht Klimawandel, Ressourcenerschöpfung und die sich daraus ergebenden Katastrophen und Kriege. Sondern diese Ereignisse finden effektiv statt und deren Trend ist steigend.

Trotz aller Hoffnungen und Schönreden gibt es zwei unverrückbare Grundsätze:
1. Verdrängung von Tatsachen und Hoffen auf morgen sind keine Problemlösungen.
2. Man kann heutige Probleme nur mit jenen Techniken angehen, die man heute tatsächlich besitzt und nicht mit jenen, die man vielleicht morgen erfindet - oder vielleicht eben nicht.

Wenn unsere eigenen Kinder eine Chance haben sollen, ein Leben ohne grössere Umweltkatastrophen zu führen, so müssen wir die harten Tatsachen mutig in die Augen schauen und uns nicht länger durch unwissenschaftliche Partikularinteressen, Theorien und Hoffnungen irreführen lassen.

In diesem Sinne hoffe ich auf Ihre tatkräftige Aufstellung in der Regierung und in anderen Bereichen. Bei Zweifel und Fragen stehe ich Ihnen gerne für detaillierte Auskünfte zur Verfügung.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Rückäusserung und wünsche Ihnen, Herrn/Frau ..., frohe Festtage und ein gutes neues Jahr.

              Helmut Lubbers

 

Beilagen erwähnt  

cc: Samuel Schmid, DRS Bundeshausredaktion, www.ecoglobe.ch/politics/ch/brat5d13.htm


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