Persönliche Post an einflussreiche Personen könnte zu Änderung Führen. |
Mail vom 11. Dezember 2011 an Herrn Dr. Christian Flachsland,
Echo, Radiostudio Zürich
Brunnenhofstrasse 22,
Postfach,
8042 Zürich
Die Bedrohung der Jäger und Sammler unseres modernen Helvetiens Sehr geehrter Herr Dr. Flachsland, In einer Rundmail von Proclim.ch wurde die Gründung Ihres neuen Instituts erwähnt. Eines Ihrer Hauptziele scheint die Forschung nach der Möglichkeit eines nachhaltigen Wachstums und einer Entkupplung von BIP und Materialverbrauchs zu sein. Die Ergebnisse beider Forschungen kann ich Ihnen voraussagen: 1. Sie werden finden, dass es möglich sein wird, wenn verschieden Umstände eintreten, wie z.B. weitere technologische Entwicklung, genügende Investitionen in Forschung und Entwicklung, sowie, bei Kreativität und Innovation. 2. Ohne "wenn" und aber gibt es die faktischen Wirklichkeiten, die Sie vielleicht auch entdecken werden, wie z.B. 2.1 Alles Wachstum (= Expansion = "mehr") braucht immer zusätzliches Material. Wenn das BIP schneller wächst als der physikalische Materialverbrauch, dann ist das ein Artefakt, ein Kunstgebilde, das von der Berechnung des BIPs herrührt, z.B. durch die immateriellen Umsätze des modernen Börsenhandels, der ausser Energieverbrauch und Bürokosten keine materielle Produktion darstellen. 2.2 Demnach ist auch "Entmaterialisierung" unmöglich. Diese Bezeichnung ist selber ein Artefakt, weil es sich bei genauer Betrachtung um eine höhere Materialeffizienz pro Produkteinheit handelt, also nichts mit Wachstum (einem Trend) zu tun hat. Die höchstmögliche Materialeffizienz ist in vielen Bereichen bereits erreicht. Ausserdem erzeugt weniger Matterialverbrauch per Produkteinheit eine Senkung des BIPs, genau das Gegenteil, vom erhofften Ergebnis, ceteris paribus, alle anderen Umstände gleichbleibend (Umsatz). Der ökologische Erfolg führt also zum ökonomischen Misserfolg, aus der Warte der Wachstumsbefürworter. 2.3 Da es keinen achten Himmel gibt, ist auch das geistige Wachstum (Glück) begrenzt. 2.4 Da das Land, die Erde und ihre Rohstoffe begrenzt sind, stösst auch Wachstum an Grenzen. Andere Leute haben dies schon unzählige Male gesagt. Manche sagen soger, wir hätten die Tragfähigkeit der Erde schon um ein vielfaches überschritten. Ein grundlegende Frage ist, warum man überhaupt weiter wachsen will oder das Wachtum nicht in Frage stellt. Vielleicht sind diese Fragen zu unbequem, machen Angst und verlangen den Mut, herkömmliche Gewohnheiten und Modelle zu hinterfragen. Für viele Umweltwissenschaftler gilt die Gelichung I=PxAxT, d.h. unser Druck auf die Welt gleicht dem Produkt von Bevölkerungsgrösse, Wohlstand und Technologie. Technologie ist eigentlich bereits im Materiellen Woghstand, A inbegriffen. T als separater Faktor ist angebracht, weil Technolgie die Ausbeutung von Rohstoffvorräten und die Zerstörung der Natur beschleunigt. Nun könnten Sie sich überlegen, ob es sich lohnt, einem solchen, Ihrem Forschungsvorhaben nachzugehen. Vielleicht für Sie persönlich: Arbeit ist Arbeit ist Einkommen = Wohlstand. Wenn's aber um die Gestaltung unserer Zukunft geht, könnte es anders aussehen. Während Ihrer Foschungen, wird die reale Wirtschaft weiter arbeiten, immer mehr Produzieren, immer mehr Rohstoffe aufbrauchen und die Natur immer weiter und schneller zerstören. Das sind Erfahrungsdaten aus der wirklichen Welt in der wir alle leben. Hinzu kommt das Ölfördermaximum und die kurzbevorstehende Zeit des Niedergangs nach Ende dieses Maximums. (Vgl. www.ecoglobe.ch/energy/e/outl0n09.htm und www.ecoglobe.ch/growth/e/iea-1n16.htm ) Vielleicht sollte man untersuchen, wie man überleben kann mit weniger fossilen Energien, in einer lokalisierten Wirtschaft, langsamer und entindustrialisiert. Dabei bedenke man, dass sogenannte "nachhaltige Energien" Elektizität sind. Diese kann man nicht essen und deren Herstellung ist gänzlich von fossilen Energieträgern und Mineralien abhängig. Oder man untersucht, wie man der Führungsmannschaft klamachen kann, dass Kreativität, Technologie, und Hoffung keine erschöpfte Rohstoffvorräten wieder herstellen kann oder ausgestorbene Arten und zerstörte Natur wiederbeleben. Ich denke, dies sind ausreichend Fragen für den Wochenbeginn. Mit freundlichen Grüssen ... Helmut Lubbers IEA 2010 World Energy Outlook The production peak was reached in 2003 |
http://www.proclim.ch/4dcgi/proclim/all/News?2186
30.11.2011 | General news
Neues Institut für Forschung und wissenschaftliche Politikberatung in Berlin Nachhaltiges Wirtschaftswachstum Die Stiftung Mercator und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) haben in Berlin die Gründung eines gemeinsamen Instituts für Forschung und wissenschaftliche Politikberatung bekannt gegeben. Das Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) wird interdisziplinäre Forschungsbeiträge zu Fragen des nachhaltigen Wachstums in einer begrenzten Welt erarbeiten. Die Leitung des MCC übernimmt Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, der weiterhin auch Vize-Direktor des PIK ist. Die Stiftung Mercator stellt dafür rund 17 Mio. Euro für acht Jahre zur Verfügung. Das ist die höchste je von einer privaten Stiftung in Deutschland im Klimabereich getätigte Einzelförderung. Die Vermeidung des gefährlichen Klimawandels ist ein zentrales Ziel der Stiftung Mercator. Mit der Gründung des Mercator-Instituts MCC wollen sie neue Wege für die Vereinbarkeit von Wirtschaftswachstum und Klimawandel beschreiten und eine Lücke in der internationalen Forschungslandschaft schließen. Mit dieser Gründung geht die Stiftung einen neuen Weg, um den Austausch zwischen Klimawissenschaft und Klimapolitik zu fördern. Quelle: PIK -------------------------------------------------------------------------------- > Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change ![]() |